Andere Länder, andere …

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Dies sind unsere Mitbringsel von unserer Weihnachtstour: San Francisco nach San Diego mit dem Jag entlang der Küste. Wir hatten traumhaftes Wetter und haben in Carmel und Santa Barbara Halt gemacht. Unser Jag ist uns bei unserem Roadtrip ein Mal mehr ans Herz gewachsen, denn ausgestattet mit neuen Boxen und Rückspiegel, passt nun auch der Sound zum königlichen Fahrgefühl. Fotogen war er ja eh schon von Anfang an: hier mit dem Strand von Malibu im Hintergrund!

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Auf dieser Küstenstrecke hat bestimmt auch der Spruch Der Weg ist das Ziel! seine Ursprung! Bei dem Wetter hat man allerdings schon Probleme sich in Weihnachtsstimmung zu versetzen, doch zum Glück erwartete uns bei meiner Schwester ein meterhoher, üppig geschmückter Weihnachtsbaum, der uns wieder an den Grund unserer Reise erinnerte. Wir begingen den Heiligabend mit gutem Essen, Cocktails und ganz zum Leid meines amerikanischen Schwagers mit Geschenken. Bockig verschränkte er die Arme, da Santa Claus die Geschenke doch erst in der Nacht bringt und somit erst am nächsten Morgen geöffnet werden können. Da sich die Geschenke jedoch schon tagelang unter dem Baum stapelten, reichte es die Augenbrauen hochzuziehen, um diesen kulturellen Fehler aufzudecken.
Damit auch alle anderen in Stimmung kamen, wurde am Strand von San Diego bei 27 Grad Celsius eine Schlittschuhlaufbahn errichtet. Der Wille zählt ja bekanntlich, denn in kurzen Hosen und Kleidchen in einer Pfütze rumschieben, kann man nun wirklich nicht als gelungene Stimmungsmache bezeichnen. Trotzdem lustiger Anblick!
Zurück sind wir dann in einem Zug auf der Autobahn durchgefahren und das hat weit weniger Spaß gemacht als hin. Ich erinnere an dieser Stelle noch einmal an die nicht vorhandenen Fahrkünste der Amerikaner. Nach monotonen zehn Stunden waren wir dann wieder im etwas kälteren San Francisco. Silvester haben wir hier verbracht, ganz ohne Feuerwerkskörper, nicht ein Licht oder Geräusch in der Nacht, und ausschweifende Parties. Das Feiern haben die Amerikaner wirklich nicht erfunden und ich bin nur froh, dass wir aus dem Alter raus sind 😉

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Meine neuen Superhelden

So, jetzt ist es offiziell: Ich mutiere zur Amerikanerin! Mein neustes Buch im Regal trägt nämlich den Titel Superfood Smoothies! Natürlich ist hier alles super, mega, über und das macht auch vorm Essen nicht halt. Dahinter steckt die Theorie der Zusammenkunft von möglichst vielen pflanzlichen Superhelden im Mixer, die einem den Schönheitschirurg und die quälende Möhrendiät ersparen sollen. Hat nach dem ersten Smoothie auch sofort geklappt, so vom Feeling her. Deshalb gab es zu Weihnachten vom aufmerksamen Mann auch gleich einen Ninja Superblender, der seinem Namen alle Ehre macht. Wenn der in Aktion ist, bleibt kein Spinatblatt auf dem anderen und man sieht förmlich, wie Mineralien und Vitamine sich in einem leidenschaftlichen Tanz vereinen. Ich bin voll drin und hoffe, dass mich dieser Hype nicht so schnell verlässt wie Zumba, Tamagotchi, Waldlauf und co. Der feste Glaube an einen energetischen und makellosen Körper durch das leckere Gesöff treibt mich an. Nun heißt es nur noch die Superbeeren Camu, Goji, Maca und Maqui ausfindig zu machen, denn ganz wie echte Superhelden scheinen auch sie ein Doppeldasein zu führen: tagsüber durchsichtig und abends unerreichbar. Ich werde euch finden… Während ich versuche mein Obelix-Elixier zu optimieren, versucht meine bessere Hälfte gleiches mit dem Margaritarezept und ich muss zugeben, er hat mehr Erfolg!

Sonntagsausflug und andere Witzigkeiten!

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Die Zeitumstellung macht’s möglich! Am Sonntag konnten wir endlich mal „früh” raus und einen kleinen Ausflug planen. Es ging in die Muir Woods zu den 112 Meter hohen Bäumen, die schon verdammt viele Jahrhunderte der Menschheit beim rumkrauchen zusehen. Ein knappes halbes Stündchen muss man das Auto bewegen, um von der immer beschäftigten Stadt in diese ruhige Ureinwohner Atmosphäre einzutauchen. Von wegen, war natürlich auch brechend voll! Diese Touris hier überall, sehr unangenehm für uns Heimische!
Am Freitag hatte ich meine behind the wheel Prüfung. Musste schon etwas über mich selbst lachen, wie ich da so über den Asphalt geschlichen bin und stundenlang an jeder Kreuzung gewartet habe. Eine, der schwierigen Aufgaben war, dass ich rechts am Bürgersteig halten und drei Meter rückwärts fahren sollte. Sehr realistische Verkehrssituation, chapeau! Wer kennt das nicht: parken am Straßenrand in der Großstadt, der Parkplatz viel zu groß und der Schweiß steht dir auf der Stirn. Doch Moment, für diese Situation hab ich doch trainiert! Rückwärtsgang eingelegt und vorsichtig…juhu, geschafft, Platz für zwei Autos gemacht, die nun noch VOR mir einparken könnten! Toll! Jetzt bin ich auf jeden Fall ein sichererer Autofahrer!
Ich mag die San Fransiskaner, die sind immer so lustig und tun so, als wenn sie es ernst meinen würden. Heute in der Bäckerei hab ich ein ganzes Nussbrot verlangt. Der Bäckereiwarenfachverkäufer hat mich dann gefragt: „For here or to go?” Leider habe ich meine Chance verpasst „For here!” zu rufen, denn es hätte mich schon interessiert, ob er mir das 500g Brot auf einen Teller gelegt hätte. Schade, aber vielleicht ist das seine Standardfrage, dann bin ich nächstes Mal vorbereitet!

Aloha from Hawaii!

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Urlaub auf Hawaii hätte zu Berliner Zeiten noch über 20 Stunden Flug, Jetlag vom Feinsten und das thrombosegeschundene Gewebe durch den Sand schieben bedeutet. Jetzt kann man mal eben in den Herbstferien eine Woche Auszeit auf Maui nehmen. Acht Tage auf dieser schönen Insel sind trotzdem zu wenig, aber natürlich besser als nichts.
Letzten Samstag haben wir uns früh aufgemacht, um mit Hawaiian Airlines ins Paradies zu starten. „Endlich Urlaub”, schoss es mir noch durch den Kopf, als mich am Gate ein bekanntes Gesicht empfing: Mein Schüler! Heißt es nicht immer, man soll keine Arbeit mit in den Urlaub nehmen? Da musste ich mich natürlich gleich bei der Mutti erkundigen, wo es denn hingehen soll. Meine Strandburka hatte ich zugunsten des Triangelbikinis zu Hause gelassen, was ich kurz bereute. Doch sie nannte einen Ort, der mir gar nichts sagte und ich konnte mich wieder gedanklich den Cocktails widmen. Mein Schüler und ich hatten dann noch einmal das Vergnügen vor der Boardtoilette gemeinsam zu warten. „Na, wie lange bleibt ihr?”, rief ich ihm lässig entgegen, um die unangenehme Stille zu überbrücken. „Weiß nich.” Ui, das hat gut geklappt, da soll man es ja auch nicht übertreiben mit dem Smalltalk. Wollte ihn noch fragen, wie lange er meint noch in der Pubertät gefangen zu sein, aber wie gesagt, kleine Erfolge kann man auch mal so stehen lassen!
Am Ziel angekommen, haben wir uns dann in unseren oben ohne Jeep geworfen und sind im strahlenden Sonnenschein in unser Hotel gecruist. Mit dem Flitzer haben wir mittlerweile die ganze Insel unsicher gemacht. Eine App hat uns dabei geholfen keine Sehenswürdigkeiten zu verpassen. Gekoppelt mit dem GPS wusste sie immer, wo wir uns befinden und hat uns mit vielen Hintergrundinformationen versorgt. Sehr empfehlenswert, denn man kann die Insel auf eigene Faust erkunden und erspart sich das Dusseliggequatsche bei Gruppenführungen, Smalltalk ist halt nicht so meins. Um dies nochmal durch ein Beispiel zu unterstreichen: Tennistraining! Wir haben diese Woche auch Tennistraining genommen, um unsere Kenntnisse zu vertiefen und zu Hause auch allein gute Ballwechsel zu spielen. Wir teilten uns mit zwei Damen den Tennistrainer und wärmten uns auf. Der Trainer wollte uns dann und wann ein paar Tipps und Tricks mit auf den Weg geben, doch da hatte er die Rechnung ohne Britany gemacht. Seine Impulse nutzte sie, um ihre Geistesblitze zum Thema Tennis in poetischen Monologen los zu werden. So sagte sie zu mir gewandt: „We both lose, because we try to win. Isn’t that funny?” Ganz ehrlich, ich hab schon Sachen gehört, da hab ich mir mehr auf die Schenkel gehauen. Na gut, so sind sie halt die Amerikaner und so merkt man auch, dass ich Deutsche bin, wenn ich das vom Trainer aufgestellte Hütchen nochmal justiere.
Zum Abschluss unserer Reise haben wir heute den Haleakala besucht und da das nur voll cool ist, wenn die Sonne gerade aufgeht, hat der Wecker heute um 3:30 Uhr geklingelt. Auf dem Vulkan sind es um 6:00 Uhr morgens 8 Grad, sodass sich meine Begeisterung für die „supi Aussicht” leider in Grenzen hielt. Die schönen Fotos existieren ja jetzt und ich kann meine Freude, das Schauspiel miterlebt zu haben, nachsynchronisieren.
Morgen geht es nach Hause, nach San Francisco. Komisches Gefühl!

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“Beachtlich gut”

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Warum fühlt es sich dann kein bisschen beachtlich gut an, sich mitten in der Nacht aus dem Bett zu schälen? Und wo bleibt überhaupt das Mitleid, was ich mir von meinem Up-Band erhofft habe? Wir hätten uns gemeinsam hochschaukeln können, wie sehr meine Gesundheit unter dem zu frühen Aufstehen leidet. Stattdessen Lob! Na ganz toll, jetzt habe ich auch noch das Gefühl, dass es ganz normal ist und kann mich gar nicht mehr so unbeschwert meinem Schmerz hingeben. Nun gut, dann wird unser Verhältnis jetzt wohl etwas unterkühlter. Ich brauche Abstand. Gut, dass wir am Samstag nach Hawaii fliegen, da werd ich dem Bändchen mal zeigen, was ich unter “beachtlich gut” verstehe, wenn ich mit wehendem Haar und nackten Füßen am Strand herumtolle.